Letzte Aktualisierung: 01.10.2024
Possendorfer Windmühle, 1691 bis 1988, heute Mühlenmuseum
diese Jahr -2024- feiert die Mühle 333 Jahre
Der
kurfürstliche
Kriegszahlmeister
Johann
Lemmel,
der
gleichzeitig
die
Rittergüter
Kleincarsdorf
und
Theisewitz
besaß,
ließ
1691
eine
Holländermühle
auf
dem
Käferberg
errichten.
Es
ist
die
einzige
große
steinerne
Holländer-
Windmühle im Osterzgebirge.
Eine
kleinere
Holländer-Windmühle,
wurde
1850
als
Reichstäder
Windmühle
bei
Dippoldiswalde
gebaut.
Aber
bereits
35
Jahre
nach
der
Erbauung
wurde
diese
wieder
stillgelegt.
Ist
aber
als
Denkmal bis in unsere heutige Zeit erhalten.
Unsere
Possendorfer
Windmühle
nebst
dem
dazu
gehörigen
kleinen
Bauernhof
wurde
aus
dem
vor
Ort
liegenden
roten
Sandstein
gebaut.
Es
ist
wahrscheinlich,
dass
die
Mühle
weiterhin
zu
dem
Vorwerk
bzw.
Rittergut
gehörte.
Wann
der
Pächter
Christian
Müller
aus
Wurzen
die
Mühle
übernahm
ist
unbekannt,
die
Pacht
endende
1795,
da
wurde
er
Pächter
der
Zscheckwitzer-
Mühle
. 1855 steht die Mühle mit zwei Mahlgängen zum Verkauf.
Windmühle ab 1945
Nach
dem
zweiten
Weltkrieg
übernahm
der
Sohn
des
Besitzers,
Herbert
Scholz
die
250
Jahre
alten
Mühle.
Als
Mühlenbauingenieur
konnte
er
nach
1945
seine
Pläne
in
der
Possendorfer
Mühle
endlich
verwirklichen.
Als
erstes
wird
der
Verbrennungsmotor
durch
einen
Elektromotor
ersetzt.
Die
Elevatoren
(Becherwerke)
und
Förderschnecken
wurden
durch
Gebläse
zur
pneumatischen
Getreideförderung
ausgetauscht.
Das
war
Landesweit
die
erste
pneumatische
Anlage
dieser
Art.
Daher
kamen
viele
Mühlenbetreiber
um
diese
Neuerung
zu
begutachten.
Diese
Anlage
verbesserte
die
Förderung
des
Mahlgutes
entscheidend.
Die
bisherige
Tagesleistung
konnte somit von fünf auf acht Tonnen Mahlgut mit nur einer Arbeitskraft erhöht werden.
1958
wird
die
Schankwirtschaft
wieder
eingestellt
und
bis
1988
wird
noch
Futterschrot
für
die
LPG
hergestellt.
Im
Jahr
1993
stellt
Herbert
Scholz
einen
Antrag
auf
Fördermittel
um
die
Windmühle
zu
Restaurieren
und
Neue
Flügel
(Ruten)
anzuhängen
um
die
Windmühle
als
Mühlenmuseum
zu
eröffnen.
Aber
bereits
ein
Jahr
später
gibt
es
erneut
einen
Windbruch
eines
Flügels
und
daraufhin
werden
alle
Flügel
abgenommen.
Falsches
Holz
für
die
Ruten,
das
hat
die
Belastungen
nicht
standgehalten.
Ohne
Ruten
wird
die
Windmühle
1998
an
Birk
Thümmel
verkauft.
Es
erfolgt
nun
wieder
eine
umfassende
Rekonstruktion
der
gesamten
Anlage.
Nach
acht
Jahren
ohne
Flügel
ist
es
endlich
soweit, 2006 werden die Neuen Ruten aus Lärchenholz montiert.
Öffnungszeiten der Windmühle:
Pfingstmontag
den
09.
Juni
2025,
zum
Mühlentag
hat
das
Museum
von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Ansonsten können Mühlenführungen Sonntags 14/15/16 Uhr
ab mindestens 4 Personen vereinbart werden.
Telefon: 0173/5774778
Windmühlenhöhe 2
01728 Bannewitz
OT Possendorf
Alte Ansichtskarte um 1910
Walzenstühle
Bremsrad in der Turmhaube
Aufnahme 2006
Siebmaschine
Brandstiftung 1858
Die
Familie
Krumbholz
erwirbt
die
Mühle
mit
Bäckerei.
Wenig
später
1858
brennt
die
stark
verschlissene
Mühle
nieder.
Glücklicher
Weise
bleibt
das
Wohnhaus
vom
Feuer
verschont.
Die
Untersuchung
zur
Brandursache
ergab
Brandstiftung
durch
die
Mühlenbesitzer.
Das
Urteil
durch
das
Bezirksgericht
Dresden
beträgt
6
Jahre
für
den
Ehemann
(34J.)
und
5
Jahre
und
6
Monate
Arbeitshaus
für
dessen
Ehefrau
(25J.).
Die
Windmühle
wird
in
folge
wieder
aufgebaut
und
steht
1871
im
besten
Zustand
erneut
zum
Verkauf.
Zusätzlich
zum
Mühlbetrieb
eröffnete
1873
nebenan
eine
neu
erbaute
Schankwirtschaft.
Am
15.
Juni
1892
brannte
es
erneut,
die
Mühle
mit
allen
Nebengebäuden wurde zerstört und anschließend erneut aufgebaut.
Als
im
Herbst
1920
der
neue
Windmüller
Georg
Scholz
gerade
die
Flügel
erneuert
hatte,
wurde
die
Mühle
bereits
am
31.
Oktober
1920
wieder
durch
einen
orkanartigen
Sturm
stark
beschädigt
und
die
Flügel
abgebrochen.
Daraufhin
verzichtete
er
auf
den
Windantrieb
und
beseitigte
die
Flügelreste.
Die
Mühle
wird
instandgesetzt
und
er
betrieb
die
Mühle
bis
nach
dem
zweiten
Weltkrieg
mit
einem
Verbrennungsmotor.
Das
Wohnhaus
mit
dem
Übergang
wird
ebenso
neu
errichtet.
Dadurch
ist
das
Drehen
der
Turmhaube
nicht
mehr
möglich.
Die
Mahlgänge
und
das
Beutelzeug
werden durch jeweils zwei Walzenstühle und ein Plansichter
ersetzt.
Aufnahme 1955
Möbius Walter
Quelle: © SLUB / Sächsische Dorfzeitung 07.03.1871