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Im Tal der Wassermühlen

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Letzte Aktualisierung: 24.11.2024
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Ufermühle in Kreischa von 1470 bis 1930

Die Ufermühle wurde auch „Niedermühle Kreischa” genannt. Erstmals wird sie 1470 als Mahlmühle erwähnt. Als Getreidemühle besaß sie einst zwei steinerne Mahlgänge die durch ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben wurden. Das Wasser kam vom Quohrener Bach und hinter dem Rittergut stand das Wehr für den Mühlgraben zur Ufermühle. Um im Anschluss im Mühlgraben in Richtung Hauswaldmühle - Brandmühle (heute neben dem „Gang um die Welt“ ) abzufließen. Ihren Namen bekam wahrscheinlich die Mühle 1680 vom ehemaligen Müller namens Martin Ufer. Viele Jahre später, 1764 wird als neuer Besitzer der Mühle Gottfried Orgus genannt.
Schicksalsjahre 1844 und 1938 Im Jahr 1831 eröffnet in der Mühle Carl Gotthold Orgus die erste öffentliche Bäckerei von Kreischa. Heute wie früher werden immer Mitarbeiter gesucht, so wird auch 1869 ein Lehrling gesucht. Einen Schicksalsschlag erlitt die Familie Orgus 1844, da wurde der 16jährige Sohn des Mühlenbesitzers Opfer eines Raubmordes. Im gleichen Jahr wird die Mühle mit Bäckerei an Carl Gottlieb Rasche verkauft. Bereits ein Jahr später wechselt schon wieder der Besitzer. Ein weiteres Unglück ereignete sich 1938, durch den Stillstand der Mühle war wenig Wasser im Mühlgraben. Beim spielen stürzte das 1 1 / 2 jährige Töchterchen des Mühlenpächters Noack in den Graben nahe dem Wasserrad und ertrank. Ufermühle nach 1900 Um 1900 werden die zwei alten steinernen Mahlgänge durch einen neuen modernen Walzenstuhl ersetzt. Später beantragt der Mühlenbesitzer Paul Ganze, sein verschlissenes hölzerne Wehr im Quohrener Bach durch ein neues zu ersetzen. Das alles reicht nicht mehr aus, die Großmühlen machen es den kleinen Mühlen immer schwerer. So kommt es zur Betriebseinstellung 1930 und die Getreidemühle wird für immer geschlossen. Nach der Schließung der Mühle wird diese Leer geräumt und eine Zeitlang ist in der Ufermühle die Gemeindeverwaltung von Kreischa untergebracht. Später, 1945 öffnet in den Räumen die Mineralwasserfabrik Lederer. Nach dessen Schließung 1971 übernimmt die Klempnerei Wengler das Anwesen. Ab 1990 saniert die Familie Wengler das gesamte Anwesen. Wobei der linke Flügel der Mühle komplett neu gebaut wird. Heute wird die Ufermühle als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.
Ufermühle um 1910