Willkommen im Lockwitztal

Im Tal der Wassermühlen

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Letzte Aktualisierung: 01.10.2024
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Hummelmühle bei Kreischa, 1571 bis 1989,

heute Mühlenmuseum

Die Hummelmühle an der Straße zwischen Kreischa und Lockwitz gelegen, wird erstmals 1571 als „Mühle unter Burgstaddel“ am Kreischaer Wasser erwähnt und gehört zum Rittergut Kleinröhrsdorf. Mehrmals ändert sich die Zugehörigkeit der Mühle, so war sie im laufe der Zeit im Besitz von den Rittergütern in Borthen, Röhrsdorf und Bärenklause. Bereits ab 1694 trägt die Mühle den noch heute bekannten Namen Hummelmühle. Über die Jahrhunderte führten die Müller der Hummelmühle und die umliegenden Bauern ein Bescheidenes Auskommen. Aus dem Jahr 1813 wird berichtet, das beim Anmarsch der Antinapoleonischen Truppen die Mühle schwer in Mitleidenschaft gezogen wird. Erst zwei Jahre später konnten diese Zerstörungen beseitigt werden.
Turbine
Mischfutterwerk Als Mischfutterwerk für die LPG Borthen (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) arbeitet die Mühle bis 1989 weiter. Danach werden die Maschinen ausgeschaltet und die Mühle einfach zugeschlossen. Sie ist danach vergessen und verfällt für viele Jahre in einen Dornröschenschlaf. Mühlenmuseum Hummelmühle seit 2004 Nach 1992 findet das gesamte Anwesen Hummelmühle neue Eigentümer. Diese sanieren anschließend schrittweise den Gebäudekomplex. Jahre später, im Jahr 2002, gründet sich er Mühlenverein Hummelmühle e.V mit dem Ziel, die Mühle der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Da wird die Mühle erstmals seit Jahren wieder betreten und ein Großreinemachen beginnt mit Unterstützung durch das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk. Es folgten Instandsetzungen der gesamten technischen Einrichtungen und Ausrüstungen. Im Rahmen der Kreischaer Festwoche “160 Jahre erste deutsche Kaltwasserheilanstalt” im Jahr 2004 war es endlich so weit. Das Mühlenmuseum Hummelmühle kann erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Danach ist das Ziel des Mühlenvereins erreicht und so löste sich dieser 2015 wieder auf.
Das Mühlenmuseum kann aber weiterhin bei vorheriger Anmeldung besichtigt werden. Bei einem Rundgang durchs Museum erwartet sie vier Walzenstühle der Firma GROSSE aus Lohmen i. Sachsen, ein Plansichter, eine Mischfutteranlage und eine Francis- Wasserturbine der Firma Voith aus dem Jahr 1914. Ergänzt wird die Einrichtung von weiteren Mühlentypischen Einrichtungsgegenständen.

Öffnungszeiten des Mühlenmuseum:

Pfingstmontag den 09. Juni 2025, zum Mühlentag hat das Museum von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Das Mühlenmuseum Hummelmühle Kreischa hat keine festen Öffnungszeiten. Sie können aber vorher einen Termin mit der Hummelmühle Lockwitz GmbH vereinbaren um das Mühlenmuseum zu besichtigen.

weitere Informationen:

Hummelmühle 25, 01731 Kreischa Telefon: 035206/23737 Telefax: 035206/30293
Bäckerei bis 1986 Wie bei vielen Getreidemühlen so gab es auch in der Hummelmühle eine Bäckerei. Um 1900 bestand diese aus 2 Öfen mit einer monatlichen Leistung von 600 bis 700 Zentner Brot, was einer heutigen Leistung von bis 35 Tonnen entspricht. Das Brot war sehr begehrt und wurde anfangs mit Pferdewagen, später mit Lastkraftwagen in das Umland geliefert. Um den Bedarf an Brot zu befriedigen modernisiere man 1928 die Bäckerei. Später wird in der Bäckerei ein Schichtbetrieb eingeführt. Aber durch den Wegfall der Brotmarken 1958 ging der Umsatz drastisch zurück. So wurde Ende Mai 1958 das letzte Brot gebacken. Als Fladenbäckerei, das wird für Semmelmehl benötigt, ist die Bäckerei aber weiterhin im Betrieb. Das endgültige Ende kam 1986, da wurde die Fladenbäckerei eingestellt und alle Maschinen verkauft. Heute befinden sich in den Räumen der ehemaligen Bäckerei der Fachmarkt für Garten- und Reinigungstechnik. Im Jahr 2024 möchte Mann an alte Zeiten anknüpfen und so wird einmal im Monat Hummelmühlenbrot im Holzbackofen gebacken.
Lockwitztalschänke 1906 bis 1971 Gegenüber der Hummelmühle steht heute ein Wohnhaus. Mit Eröffnung der elektrischen Strassenbahnlinie Niedersedlitz - Kreischa wird 1906 das heutige Wohnhaus errichtet. Es beherbergte bis 1971 die Lockwitztalschänke “zur Hummelmühle” Viele Gäste kamen mit der Lockwitztalbahn um hier gut und gern einzukehren. Die Schänke wird in Pacht betrieben, die Müller der Hummelmühle besaßen jedoch schon länger das Schankrecht. Sie betrieben ihre Wirtschaft vorher gegenüber im Mühlengebäude.
Mischfutteranlage
Brot aus der Hummelmühle Bäckerei Hummelmühle
Bäckerei um 1958 © Foto Mühlenmuseum
Zum Jahreswechsel 1857/58 kauft Julius Hermann Opitz aus Freiberg die Mühle mit drei steinernen Mahlgängen am Lockwitzbach in einem sehr schlechten Zustand. Er erwarb ein Mühlengut samt dazugehörigen Wohn- und Wirtschafts- sowie Mühlengebäuden, mit der Mahl- und einer Schneidemühle für 6000 Thaler. Weiterhin gehörten Wiesen, Felder und Gärten mit der Zinsverpflichtung zum Rittergut Gamig zum Kaufvertrag. In den folge Jahren, 1869 bis 1874, wird alles vom neuen Besitzer grundlegend erneuert. Hier erhält auch die Mühle baulich unser heutiges Aussehen. Zu jener Zeit führt ein offener Mühlgraben zum oberschlächtigen Wasserrad. Um besser auf die Wasserschwankungen des Lockwitzbaches zu reagieren wird zusätzlich 1874 eine Dampfmaschine aufgestellt. Die Wasserkraft bleibt aber weiterhin die vorherrschende Energiequelle. Dafür spricht, das 1888 der untere Teil des Mühlgrabens durch ein Wasserrohr ersetzt wird. Zehn Jahre später folgt ein zweites Rohr. Das ist die Grundlage um 1914 das Wasserrad durch eine Fransic-Turbine von der Firma Voith aus Baden-Württemberg zu ersetzen. Es wird weiter modernisiert und so wird 1928 die Dampfmaschine durch einen Dieselmotor ersetzt. Um 1900 arbeitet die Mühle mit 2 Walzenstühle und einem Quetsch-Walzenstuhl . Dazu zwei französische und eine deutscher Mahlgang sowie eine Spitzgang . Mit Reinigung- und Mehlmischmaschine hat die Mühle eine monatliche Leistung bis zu 1500 Zentner (75 Tonnen). Die Anforderungen an die Mühle steigen weiter und so werden bis 1950 drei weitere Walzenstühle der Firma GROSSE aus Lohmen i. Sachsen aufgestellt.