Willkommen im Lockwitztal

Im Tal der Wassermühlen

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Letzte Aktualisierung: 18.04.2025
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Hirschbachmühle im Lockwitztal 1569-1960?

Anfang des 16. Jahrhunderts kaufte Kurfürst August von Sachsen das Rittergut Hirschbach samt Dorf, Mühle und dem dazugehörigen Forst für 16.000 Meißner Gulden vom Besitzer des Hirschbacher Vorwerkes Heinrich von Lipßdorf. Das Interesse war aber nicht sonderlich groß und so verkaufte er 1569 das gesamte Mühlanwesen an Franz Liennicke für 600 Meißner Gulden. Die Mahlmühle mit zwei steinernen Gängen wurde fortan erbliches Eigentum, d. h. eine Erbmühle. Im 30-jährige Krieg zogen plündernd Soldaten durch das Land. Dabei blieb auch die abgelegene Mühle und ihre Bewohner nicht verschont. Am schlimmsten war es 1632 als „Holcks Scharen“ den Ort anzündeten. Um 1640 erwerben Matthes Günther und Christoph Martin die herunter gekommene Hirschbachmühle. Die Einnahmen der Mühle waren gering und man entschließt sich 11 Jahre später die Mahlmühle mit einem Sägegatter (Brettmühle) zu erweitert.
Hirschbachmühle
Wann der Mühlenbetrieb endgültig eingestellt wurde ist nicht ganz klar. Die Gaststätte wird jedoch bis 1972 weitergeführt. In diesem Jahr kauft die LPG Sayda, bei der Lutherstadt Wittenberg gelegen, die Mühle und führt das Objekt als Ferienheim weiter. Nach 1994 gibt es einen Besitzerwechsel und die Hirschbachmühle wird 1996 als Waldgasthaus „Hirschbachmühle“ neu eröffnet. Es folgen ein paar erfolgreiche Jahre mit vielen, auch prominenten Gästen. Aber 2020 verstarb die Besitzerin und der Geschäftsbetrieb lief kurze Zeit mit einem neuen Pächter weiter. Die Corona-Pandemie jedoch zwang die Gaststätte zu schließen. Später verkauften die Erben die Hirschbachmühle und der Pächter verließ darauf hin die Mühle. Seitdem ist die ehemalige Hirschbachmühle geschlossen.
Aber auch diese Erweiterung brachte nicht den erhofften Erfolg. Sodas sich ihre Besitzer zusätzlich zum Mühlenbetrieb eine Gaststätte mit Herberge einrichteten. Die Mühle, romantisch im Lockwitztal gelegen, ist seitdem für viele Wanderer einen Ausflug wert. So erfahren wir von Clara und Robert Schumann im Jahr 1849, bei einem Aufenthalt in Kreischa, dass sie „eine hübsche Partie nach der Hirschbachmühle” unternommen haben.