EinsamundetwasabgelegenstandimTal desPossendorferBachszuFüßendes ZscheckwitzerRittergutsdieehemalige Zscheckwitz-Mühle.Undgleichnebender MühlegabesaucheinekleineZiegelei. WahrscheinlichistdasdiePächterder MühledieseZiegeleimitbetrieben.Von unsererMahlmühleliegenbishernur wenige Informationen vor.DiemeisteZeitdesJahresführtderkleine ZscheckwitzbachauchPossendorfer-Bach genanntwenigWasser.ImVerlaufdes MühlgrabensgabeseinenTeich.Das WassermusstefürZiegeleiundMühle reichen.DieMühlewarvonAnfangan eineLehnmühleundzumRittergut Zscheckwitzgehörend.AlsersterPächterwirdimJahr1795ChristianMüllererwähnt.ZuvorwarerPächterder PossendorferWindmühle.EsgabjedochAuseinandersetzungenmitdemGutsherrenwaseineStillegungder Kohlenwerkezurfolgehatte,esgabkeinWassermehr.DaherwurdedieMühleandenGutsherrenzurückgegeben.Esist wahrscheinlich,dassdurchdenKohleundWassermangeldieZiegeleieingestelltwurde.Als1872dieBrandmühleund Königsmühlezumverkaufstehen,kaufendiePächterFamilieMüllerdiegrößereKönigsmühleinKreischafür8500Taler.ImgleichenJahr steht auch die kleine Zscheckwitz-Mühle zum verkauf.
DieausElendbeiDippoldiswaldekommendeFamilievonErnstAugustZimmermannübernahmab1881dieMühlesamtZiegelei.Ernst AugustwargleichzeitigVerwalterundZiegelmeisterbiszuseinemTodeimAugust1908.Esistwahrscheinlich,dassdieMühlenachdessen Tod die Müllerei einstellt wurde.
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Der abgebildeten Plan ist eine Auszug aus einem Meßtischblatt “Kreischa Blatt 82 von 1881”
Ziegelei &Mühle Zscheckwitz
RittergutZscheckwitz
Brandmühle
Hauswaldmühle
Teich
Zsckeckwitz-Mühle
Rittergut Zscheckwitz
Arbeitsweise einer Ziegelei im 19. JahrhundertDieZiegeleiwareinsaisonalerNebenerwerbderLandwirtschaftundinunseremFallderMüllerei.IndersogenanntenFeldbrandziegelei erfolgtederBrandderZiegelaufeinemFeld.AufdemdernatürlicheRohstoff, LehmundTon,fürdieZiegelherstellungvorhandenwar.DerRohstoffwurdemit HackenundSpatenineinerGrubeabgegraben.DannwurdedasMaterialin dünnenLagenzumVerwitternausgelegt.DieserRohstoffmusstemindestensein halbes Jahr liegen.NachderVerwitterungkamdasRohmaterialinkleinemitWassergefüllteGruben woallesvermischtwurde.DernunnasseRohstoffkommtanschließendauf StreichtischeundwirdvonHandinrechteckigeFormrahmengepresstund glattgestrichen.DanachlagerndieRohlingeineinoffenenscheunenartigen Schuppen. Die geformten Rohziegel trockneten so bis zu 14 Tage. FürdeneigentlicheBrandvorgangwurdeeinrechteckigerMeilerausden getrocknetenRohziegelnerrichtet.DieGründungdesMeilerserfolgteausalten unbrauchbarenZiegeln.DieserOfenbestandnunausmehrerenReihen,hoch aufeinander gestapelter, getrockneter Rohziegel. AlsBrennstoffwurdeHolzoderKohlebenutzt,welcherindieunterenHohlräumezwischendenSteineneingefülltwurde.Dersoerrichtete,bis zu3mMeter,hoheSteinhaufenmitZiegelrohlingenwurdenmitLehmverputzt.DasBrennverfahrenselbstdauerteetwaneunTage.Dabei entstanden mitunter auch Fehlbrände durch Asche und Schlacke. Nach etwa fünf Tage war der Ofen abgekühlt und konnte abgebaut werden.
Das Ende von Ziegelei und MühleIneinemaltenWanderführervon1906lesenwir“WirkommenanderZscheckwitzerMühleundZiegeleivorbei.“HierwächsteineBirkeausden Mauern des Ziegelofens und gedeiht ganz gut.ImMärz1935stehtinderSächsischenDorfzeitung,dasseineanderWandhängendenPetroleumlampebeinaheeinenBrandinder Zscheckwitzmühleauslöste.„EinTeilderDeckebranntedurchunddieDachbalkenkohltenan.DasGebäude,daszweiArbeiterfamilienbeherbergt, hätteleichteinOpferderFlammenwerdenkönnen,zumalderDachbodenStrohundBodengerümpelenthielt“.Erwurdejedochrechtzeitigdurch die Bewohner entdeckt und konnte gelöscht werden.HeuteerinnertnichtsmehrandieehemaligeZscheckwitzmühle.SieistvölligvomErdbodenverschwunden,wannsieabgetragenwurde bleibt weiter im dunklen.