Letzte Aktualisierung: 01.10.2024
Reinhardtsgrimma im Lockwitztal,
seit 2008 ein Ortsteil von Glashütte
Zu
Füßen
des
Osterzgebirges
liegt
zwischen
sanften
Hügeln,
Wälder
und
Wiesen
eingebettet,
Reinhardtsgrimma.
Der
Ort
wird
vom
Lockwitzbach,
hier
auch
“Grimmsches
Wasser”
genannt
durchflossen.
Besonders
hervorzuheben
ist,
dass
zwischen
Reinhardtsgrimma
und
Niederfrauendorf
das
einzige
Hochwasserrückhaltebecken
für
den
Lockwitzbach
liegt.
Der
Damm
wurde
mit
einem
Fassungsvermögen
von
0,384
Mio.
m³
im
Zeitraum
von
1965
bis
1969
als
Erddamm
errichtet.
Beim
Sommerhochwasser
im
August
2002
war
das
Rückhaltebecken
vollständig
gefüllt
und
drohte über zulaufen.
Reinhardtsgrimma
wurde
1206
erstmals
als
„Reinoldus
de
Grimme“
erwähnt
und
ist
damit
genau
so
alt
wie
Dresden.
Die
Bewohner
waren
vorwiegend
in
der
Landwirtschaft
tätig.
Um
eine
Verbesserung
der
Lebensverhältnisse
zu
erreichen
versuchte
man
sich
im
Bergbau.
Der
Glashütter
Bergmeister
Stephani
nannte
in
einem
Verzeichnis
seines
Bergamtes
1559
für
Reinhardtsgrimma
drei
ergebnislose
Versuche.
Später,
1615
wird
der
Erbstolln
"Georg"
und
1695/96
erscheinen
4
weitere
Grubennamen:
"Hilfe
Gottes,
Segen
Gottes,
Neuer
Segen
und
Tannenbaum"
genannt.
Alle
haben
eines
gemeinsam,
die
erhofften
Erwartungen,
Erze
abzubauen,
haben
sich
nicht
erfüllt.
Nur
von
kurzer
Zeit
konnte
man
Eisenerz
abbauen
und
nach
Schmiedeberg
verkaufen.
In
Reinhardtsgrimma
standen
einst
vier
Mühlen.
Die
erste
Erwähnung
einer
Mühle,
der
Schlossmühle
,
stammt
aus
dem
Jahr
1569.
Erst
viel
später,
1799
wird
der
erste
Bäcker
im
Ort
erwähnt,
der
zugleich
Müller
war.
Denn
bis
dahin
hat
jeder
Haushalt
sein
Brot
selbst
gebacken.
Im
17ten
und
18ten
Jahrhundert
waren
alle
vier
Mühlen
im
Besitz
des
Rittergutes.
Dieses
verpachtete
wiederum
die
Ober-
,
Mittel-,
Schloss-
und
Brettmühle
.
Heute
ist
die
Mittelmühle
mit
Bäckerei
die
letzte
noch
produzierende
Mühle
im
Lockwitztal.
Schloss
Der
Vorgängerbau
des
heutigen
Reinhardtsgrimma
Schlosses
war
eine
Wasserburg.
Im
Auftrag
von
Kammerrat
Johann
Christoph
Lippold
errichtet
1765-1767
nach
den
Plänen
des
Dresdner
Oberlandbaurat
Johann
Friedrich
Knöbel
das
Barock-Schloss.
Später
um
1800
wird
dann
der
englische
Garten
angelegt.
Nach
dem
zweiten
Weltkrieg
verändern
sich
die
Besitzverhältnisse
von
Schloss
und
Gartenanlage
grundlegend.
Durch
die
Bodenreform
im
September
1945
wird
Schloss
und
Rittergut
enteignet.
Das
Schloss
sollte
eigentlich
abgerissen
werden.
Dem
widersetzten
sich
die
Einwohner
durch
eine
Unterschriftensammlung.
Auch
das
Denkmalschutzamt
in
Dresden
setzte
sich
für
den
Erhalt
des
Schlosses
ein.
Die
gemeinsamen
Bemühungen
waren
erfolgreich
und
so
konnte
eine
Landwirtschaftsschule
eingerichtet
werden.
Diese
befindet
sich
bis
in
unsere
heutigen
Tage
im
Schloss.
In
den
Jahren
1992
bis
1995
wurde
das
Schloß
umfassend
rekonstruiert.
Somit
können
jetzt
ganzjährig
Konzerte,
Ausstellungen
und
Hochzeiten
durchgeführt
werden.
Zusätzlich
werden auch in der Sommerzeit Konzerte im Schloßgarten durchgeführt.
Silbermann Orgel
Ebenso
bekannt
und
beliebt
sind
die
regelmäßig
stattfindenden
Orgelkonzerte
in
der
Kirche.
Mit
seiner
1731
geweihten,
von
Gottfried
Silbermann
gefertigten
Orgel
,
ist
die
Reinhardtsgrimmaer
Kirche
einen
Besuch
wert.
Der
Grundstein
für
die
Kirche
wurde
um
1200
angelegt. Unsere heutige äußere Gestalt erhielt sie etwa um 1550, wobei der Innenraum erst 1742 im Barocken Stil umgestaltet wurde.
Schule in Reinhardtsgrimma
Gleich
neben
der
Kirche
wird
1548
erstmalig
eine
Schule
erwähnt.
Und
ab
1649
galt
die
allgemeine
Schulpflicht.
Das
bedeutete
das
ein
Lehrer
alle
Kinder
im
Dorfe
in
einer
Klasse
unterrichtete.
Im
Sommer
waren
immer
weniger
Kinder
in
der
Schule
als
im
Winter.
Der
Grund,
im
Winter
war
die
Schule
beheizt
und
im
Sommer
mussten
viele
Kinder
auf
den
Feldern
mit
helfen.
Diese
erste
Schule
war
durch
die
über
knapp
3
Jahrhunderte
währende
Nutzung
stark
verschlissen.
Sie
musste
daher
1839
dringend
instandgesetzt
werden.
Aber
erst
1884
kommt
es
zum
ersehnten
Schulneubau
am
neuen
Standort,
der
Grimmschen
Hauptstraße.
Glück
im
Unglück
hatten
die
Schüler
und
Lehrer
50
Jahre
später.
Nachdem
die
Feierlichkeiten
zum
50
jährigen
Bestehen
beendete
waren,
verwüstete
eine
Tag
später
ein
Hochwasser
die
Schule
und
das
Dorf.
Eine
letzte
Erweiterung erfährt die Schule 1971 mit einem Anbau.
Erbgericht mit Pilzmuseum
In
der
Ortsmitte
steht
der
ehemalige
Gasthof
Erbgericht
,
heute
ein
beliebter
Veranstaltungsort.
Das
Haus
hat
über
800
Jahre
eine
bewegte
Geschichte.
Vormals
zum
Rittergut
gehörend
bis
zum
Konsum
und
dessen
Insolvenz
1994
stand
er
kurz
vor
dem
Abriß.
Ein
Verein
gründete
sich
2005
mit
der
Aufgabe
das
Haus
zu
erhalten
und
einer
öffentlichen
Nutzung
zuzuführen.
Heute
beherbergt
das
Haus
unter
anderen
ein
einzigartiges
Pilzmuseum
mit
zahlreichen
naturgetreuen
Nachbildungen
von
Pilzen.
Das
Museum
hat
von
April
bis
November geöffnet.
Reinhardtsgrimma
war
bis
1928
weitgehend
vom
öffentlichen
Verkehr
ausgeschlossen.
Erst
mit
Eröffnung
einer
Autobuslinie
von
Dippoldiswalde
nach
Kreischa
konnten
die
Einwohner
im
Lockwitztal
bequemer
reisen.
Doch
schon
eher
beteiligte
sich
Reinhardtsgrimma
an
der
Planung
zum
Bau
der
Lockwitztalbahn
.
Sie
wollten
das
die
Strecke
von
Niedersedlitz
über
Lockwitz
und
Kreischa
weiter
über
Lungkwitz
in
Reinhardtsgrimma
endet.
Diese
Linienführung
kam
aber
aus
Kostengründen
nicht
zustande.
Und
so
endete
die
Lockwitztalbahn
in
Kreischa.
Erst
am
16.
Juli
1872
erhielt
Reinhardtsgrimma
eine
eigene
Postagentur.
Bis
dahin
war
Dippoldiswalde
für
die
Postzustellung verantwortlich.
Nachdem
Frauendorf
1995
mit
seinen
559
Einwohner
nach
Reinhardtsgrimma
eingemeindet
wurde,
wird
der
Ort
selbst
mit
seinen
ca.
3000 Einwohnern 2008 ein Ortsteil von Glashütte im benachbarten Müglitztal.
Verlassen
wir
nun
Reinhardtsgrimma
an
der
Brettmühle
in
Richtung
Kreischa
und
folgen
dem
Lockwitzbach
flussabwärts,
da
kommen
wir
am
Waldgasthaus
Hirschbachmühle
vorbei.
Ein
paar
hundert
Meter
weiter,
nach
einer
Kurve
erblicken
wir
eine
weitere
Mühle
im
Lockwitztal,
die
Teufelsmühle
am
Fuße
des
Wilisch
(478m).
Sie
ist
ebenfalls
eine
Gaststätte
und
sogleich
Ausgangspunkt
zur
Wanderungen Rund um den Kreischaer Hausberg
weitere Informationen:
Sportverein
m
Jahr
1895
gründete
sich
ein
Turm
und
Sportverein
zur
Körperertüchtigung.
Für
diesen
beschloß,
in
Zeiten
der
Inflation
1923,
die
Gemeinderäte
von
Reinhardtsgrimma
eine
Turnhalle
zu
bauen.
Sie
riefen
dazu
die
Bevölkerung
auf,
uneigennützig
und
tatkräftige,
am
Bau
mit
zu
helfen.
Im
Mai
1926
war
alles
geschafft,
die
Turnhalle
wurde
eingeweiht.
33
Jahre
später
wollte
man
gleich
neben
der
Turnhalle ein Freibad errichten. Die Baugenehmigung lag bereits schon vor, jedoch kam es nicht zur Ausführung.