Letzte Aktualisierung: 01.10.2024
Hänichen- Mühle in Lockwitz 1537-1956
Wann
die
Mittelmühle
in
Lockwitz
erbaut
worden
ist,
ist
aus
den
Gerichtsbüchern
nicht
zu
ersehen.
Im
Erbregister
von
1547
wird
sie
nicht
genannt,
da
sie
dem
Erbherren
von
Oberlockwitz
gehörte
und
deshalb
nicht
zinspflichtig
war.
Allerdings
in
einen
Vertrag
von
Hieronymus
Alnpeck
wird
1554
die
Wasserentnahme
aus
dem
Mühlgraben
geregelt.
Darin
lesen
wir,
zwei
Bauern
und
der
Pächter
der
Mittelmühle
können
„von
alters
her“
ihre
Wiesen
aus
den
Mühlgraben
bewässern.
Der
Pächter
ist
Alex
Wirthgen,
er
ist
der
erste
Müller
in
der
Mittelmühle.
Es
ist
davon
auszugehen
das
vor
dem
Berichtszeitraum
der
Gerichtsbücher,
1537
die
Mühle
schon
bestanden
haben
muß.
Sie
war
von
Anfang
an
ein
stattliches
Anwesen,
dass
außer
dem
Mühlengebäude ein Wohnhaus und Ställe umfasste. Getriebe
Der
Mühlgraben
wird
1569
zum
ersten
Mal
im
Gerichtsbuch
erwähnt.
Er
mündet
bis
zur
Erbauung
der
Niedermühle
(1696)
kurz
unterhalb
der
Mühle
wieder
in
den
alten
Lockwitzbach.
Sie
war
zuerst
nur
eine
Mahlmühle
und
besaß
drei
Gänge
mit
einem
unterschlächtigen
Wasserrad.
1622
beabsichtigte
der
Erbherr,
Hans
Georg
v.
Osterhausen
„aus
dringenlicher
Not
und
Armut“
die
Mühle
zu
verkaufen.
Er
legte
dem
Pächter
Dreßler
nahe,
sich
eine
anderweite
Beschäftigung
zu
suchen.
Dieser
erwiderte
aber,
dass
er
außer
dem
Müllerhandwerk
nichts
anderes
erlernt
habe
und
bat
ihm
die
Mühle
weiter
zu
führen.
Osterhausen
trifft
daraufhin
einen
Erbvergleich
mit
ihm,
durch
dem
ihm
und
seinen
Eltern
und
Nachbesitzern
die
Mühle
gegen
einen
jährlichen
Zins
von
je
6
Schock
Weizen
und
Korn
sowie
4
Schock
Hafer
erblich
überlassen wird
Michael
Dreßler
baute
nunmehr
die
Mühle
von
Grund
auf
neu
und
legte
ein
höheres
Gefälle
an,
um
die
Wasserräder
oberschlächtig
anzutreiben.
1651
kaufte
er
die
Mühle
und
richtete zusätzlich eine Schneidemühle ein.
Von
1760
bis
1805
ist
die
Mühle
ständig
verpachtet.
1809
kaufte
sie
Johann
Peter
Schrumpf
aus
Dresden.
Dieser
errichtete
sogleich
ein
neues
Seitengebäude,
anschließend
baute
er
die
Scheune
und
die
Brücke
von
Grund
neu
auf.
Bereits
ein
Jahr
später
wird
die
Mühle
um
eine Hirsestampfe erweitert.
Vermutlich
stammten
auch
die
umfänglichen
Bauten
des
Wehres,
was
bis
1925
bestand,
und
das
mit
Sandstein
ausgemauerten
Flussbettes
oberhalb
des
Wehres
aus
dieser
Zeit.
Der
ebenfalls
mit
Sandstein
eingefasste
Mühlgraben
ist
heute
in
Teilen
noch
vorhanden, letztmalig wurde er 1904 und 1957 in Standgesetzt.
Beim
Augusthochwasser
des
Lockwitzbaches
im
Jahr
2002
ist
das
automatische
Segmentwehr
(Baujahr
1926/27)
an
der
Tögelstrasse
schwer
beschädigt
und
seitdem
außer
Betrieb.
Der
abgehende
Mühlgraben
zur
Mittelmühle
und
Niedermühle
führt
seitdem
kein
Wasser mehr und die Natur nimmt ihn langsam wieder in Besitz
Lockwitzer Kornbrennerei
Im
Jahr
1834
wird
zusätzlich
zur
Mühle
die
Lockwitzer
Kornbrennerei
durch
Traugott
Heinrich
Hänichen
eröffnet.
Drei
Jahre
später
kauft
er
die
Mühle
die
heute
seinen
Namen
trägt.
Eine
letzte
Erweiterung
erfährt
die
Mühle
1904,
wo
eine
moderne
Getreideschrottmühle
eingebaut
wird.
Der
Mühlgraben
und
die
vier
oberschlächtigen
Wasserrädern
sind
verschlissen
und
werden
durch
ein
Leistungsfähigeres
Wasserrad
mit
Stahlschaufeln ersetzt.
Schon
1917
wird
die
Schnapsbrennerei
wieder
eingestellt.
Nach
und
nach
wird
auch
die
Landwirtschaft
langsam
aufgegeben.
Nach
1945
wird
das
gesamte
Anwesen
verkauft
und
1956
der
Mahlbetrieb
endgültig
eingestellt.
In
den
anschließenden
Jahren
bis
1991
wird
die
Mühle
unterschiedlich
genutzt.
Unter
anderen
hat
das
nahegelegene
Dico
Werk
(chemische
Fabrik)
an
der
Niedermühle
Büroräume
hier.
Dazu
gibt
es
eine
VEAB
(Ankaufstelle
von
Landwirtschaftlichen
Erzeugnissen)
und
die
Mütterberatung
von
Lockwitz
ist
hier
für
einige
Jahre
untergebracht.
Verkauf der Hänichen Mühle 1991 und Neubeginn
1991
wird
das
gesamte
Anwesen
verkauft.
Aber
lange
Zeit
bleibt
die
Mühle
unberührt
und
verfällt.
Erst
im
Jahr
2001
begann
der
Umbau
der
Mittelmühle.
Heute
sind
in
der
ehemaligen
Mühle
moderne
Wohnungen
entstanden.
Und
auf
dem
grossräumigen
Mühlen-Gelände
entstanden mehrere Einfamilienhäuser.
Bei
der
Sanierung
der
ehemaligen
Mühle
legte
der
neue
Besitzer
großen
Wert
auf
die
Erhaltung
zweier
Kammräder
im
Keller
des
Mühlengebäudes und einer Tafel am Wohnhaus. Die Inschrift lautet „Erbaut 1850 von Traugott Heinrich Hänichen, erneuert 1896“
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